Wenn Du Dich überforderst fühlst


Wie zeigt sich Überforderung?

• Du hast das Gefühl, dass Deine To Do-Liste nicht kleiner wird, egal wie viel Du tust.
• Du hast das Gefühl, dass immer neue Aufgaben hinzukommen, die erledigt werden müssen.
• Neue Aufgaben bereiten Dir wenig Spaß und Du verspürst keine Freude oder Neugierde wenn Du daran denkst.
• Du fühlst Dich erschöpft.
• Ein Gefühl der Ohnmacht wird immer präsenter.
• Es fällt Dir schwer zur Ruhe zu kommen und Dich zu entspannen.
• Du fühlst wenig Leichtigkeit in Deinem Leben.








Um den Zustand der ständigen Überforderung, dem heutzutage viele Menschen ausgesetzt sind, besser zu verstehen, ist ein wenig Biologie notwendig, denn dieses Gefühl hängt mit dem unbewussten Verweilen im Sympathikus zusammen.
Der Sympathikus ist ein Teil des vegetativen Nervensystems, der für die Leistungssteigerung zuständig ist und z.B. in Stress- und Notfallsituationen aktiviert wird. Wenn wir in der Steinzeit von einem gefährliche Tier angegriffen wurden, wurde der Sympathikus sofort aktiviert: die Herzfrequenz stieg, der Atem wurde schneller, unsere Muskulatur wurde angespannt und gut durchblutet. Und zwar damit wir schnell fliehen oder kämpfen konnten. Es war also eine hilfreiche Vorbereitung unseres genialen Körpers auf das was kam.

Wenn die Gefahr vorbei war, beruhigte sich wieder der Körper und wechselte in die Entspannung, in den Parasympathikus. Übrigens reagieren auch Tiere genauso: wird eine Gazelle von einem Panther angegriffen, läuft oder kämpft sie um ihr Leben und wenn sie es geschafft hat, schüttelt sie sich ordentlich und grast friedlich weiter.
Diese Wellenbewegung von Auf und Ab ist sehr wichtig für ein gesundes reguliertes Nervensystem. Ein ständiges Verweilen in die Erregung, dem Sympathikus, hat langfristig negative Konsequenzen auf viele Ebenen.

Doch heutzutage befinden sich viele Menschen in einer chronischen Überforderung und können von der Erregung nicht mehr zur Ruhe finden. Sie suchen unbewusst sogar ständig nach Gründen, um in einem erregten Zustand zu bleiben, sie brauchen die ständige Erregung regelrecht.

Die ersten drei Lebensjahre sind die Wichtigsten für das Erlernen der Regulierung des Nervensystems. Babies und Kleinkinder können sich nicht selbst regulieren, sondern sie sind von der Regulationsfähigkeit ihrer Bezugspersonen abhängig. Werden sie z.B. nicht so schnell und so gut getröstest, wie sie es brauchen oder dürfen ihre Gefühle nicht einfach sein ohne bewertet zu werden, oder erleben sie sogar Gewalt, verbleiben sie mehr und mehr im Zustand der Erregung.

Deswegen sind heute viele Erwachsene chronisch überfordert und zwar unabhängig davon, was im Außen passiert. Der Schlüssel zur Regulierung ist auch nicht das Außen, denn diesen kann nicht oder nur bedingt beeinflusst werden.

Der Schlüssel ist das Innere und zwar die eigene Regulationsfähigkeit trainieren, und das kann man, zum Glück, auch im Erwachsenenleben.