Pro Tagen hat ein Mensch ca. 60.000 Gedanken, die an sich erstmals neutral sind.
Denn wie der Philosoph Epiktet sagte "Es sind nicht die Dinge selbst, die uns beunruhigen, sondern die Vorstellungen und Meinungen von den Dingen".
In dem Moment, in dem wir Gedanken als gefährlich und negativ einstufen, fangen die Schwierigkeiten an.
Je mehr wir an sie denken, desto präsenter werden sie. Einen unangenehmen Gedanken zu stoppen, funktioniert so gut wie nicht an einem rosa Elefanten zu denken.
Für manche Leute werden Gedanken so belastend, dass sie einen großen Teil des Tages mit den Gedanken verbringen und versuchen Ordnung im Kopf zu schaffen. Das kostet viel Lebensqualität und entfernt sie massiv vom Hier und Jetzt.
Doch wie kann in diesem ganzen Wirrwarr Ruhe einkehren?
Nicht durch noch mehr Gedanken oder den Fokus auf diese, sondern durch den Körper.
Je mehr sich Menschen auf ihren Körper konzentrieren und diesen spüren, desto weniger können sie in Gedanken sein. Beides gleichzeitig geht nicht.
Als Kind haben wir unseren Körper viel besser gespürt und das instinktiv, ohne etwas dafür zu tun: wir haben bei Freude Luftsprünge gemacht, sind gehüpft, haben vielleicht getanzt, gestrahlt, bei Wut haben wir getobt, geschrien etc.
Mit der Zeit haben wir all das mehr und mehr verlernt, weil wir von unserer Umgebung Reaktionen bekommen haben, wie "das ist es nicht angemessen", "jetzt schrei doch nicht so", "ein braves Mädchen verhält sich nicht so". Wir haben uns angepasst, um zu überleben, denn wir brauchten damals so dringend Liebe.
Die gute Nachricht ist, dass man Spüren wieder lernen kann, auch im Erwachsenenalter. Je früher, desto besser. Es braucht seine Zeit, aber es ist machbar. Und es lohnt sich so sehr, denn dann findet das richtige Leben nicht mehr im Kopf statt.